Sonntag um 10 Uhr

Nahasch, der König der Ammoniter, zog mit seinem Heer vor die Stadt Jabesch in der Landschaft Gilead und belagerte sie. 1. Samuel 11,1

Die Stadt Jabesch war in Not. Wenn niemand half, würde Nahasch, der König der Ammoniter, den Ort und seine Bewohner unterwerfen. Es wurden Boten mit eindringlichem Hilferuf ins ganze Land ausgesendet.
Als Saul mit seinen Rindern von der Feldarbeit heimkam, hörte er das große Wehklagen über die Notlage der Stadt.

Feldarbeit?! … war Saul nicht gerade zum König gesalbt worden?

Nach dieser üblen Botschaft wurde Saul vom Geist Gottes und von Zorn ergriffen. Er schaffte es, ein mächtiges Heer zusammenzustellen und die belagerte Stadt zu befreien. Der Sieg brachte ihm die Anerkennung des Volkes als König ein.

Nie wieder Feldarbeit. Vermute ich.


Privatleben

Ich weiß nicht, wie ich darauf komme. Doch beim Nachdenken über diese uralte Geschichte stelle ich mir vor, die Stadt Jabesch wäre der Sonntagsgottesdienst und König Nahasch wäre das Privatleben.

Das Privatleben belagert (die traditionelle Zeit für) den Gottesdienst. Es versucht, ihn zu unterwerfen. Hiiiilfe!!!

 

Und nun? Wen erfasst Gottes Geist? Wird jemand zornig? Finden sich zu Hilfe eilende Heerscharen? Kaum.

Soll doch jeder tun, wie’s ihm gefällt. Tut ja auch jeder. 

Ich denke, der Sonntag ist geschenkte Zeit. Zeit für mich, Zeit für meine Liebsten und Nächsten und Zeit für Gott. Sich etwas oder jemand widmen. Mal ganz in Ruhe. Sich nicht belagern lassen. Sich keinem Termin unterwerfen.

Noch einmal zurück zu Saul: Nach seinem Sieg gegen die Belagerer feierte er „mit allen Männern Israels ein großes Fest.“
1. Samuel 11,15

Gute Idee. Wie wär’s Sonntag um 10 Uhr? Frauen sind auch eingeladen.

Jesus hilf!