Wie neugeborene Kinder nach Milch schreien, so sollt ihr nach dem unverfälschten Wort Gottes verlangen, um im Glauben zu wachsen und das Ziel, eure Rettung, zu erreichen. 1. Petrus 2,2
1. Sonntag nach Ostern – Quasimodogeniti
Unverfälscht. Das Wort umkreist meine Gedanken. Oder meine Gedanken das Wort?
Unverfälscht. Rein oder Pur wäre das im Kreuzworträtsel. Je nachdem.
Un – deutsche Vorsilbe. (Kreuzworträtsel bildet.) Un. unmöglich, ungenau, ungemütlich, unliebsam, ungeheuerlich. Unschön, dieses Un.
Ver – deutsche Vorsilbe. Ver also. Verloren, verfolgen, verlassen, vergessen, versuchen, vergelten. Ver ist nicht fair. Klingt nur so. Ver ist … irgendwie negativ.
Fälscht. Wer etwas fälscht, macht es zu einer Fälschung. Eine Fälschung tut nur so als ob. Eine Fälschung ist nicht echt.
Was (zum Kuckuck) ist nun das unverfälschte Wort Gottes, nach dem ich verlangen soll, damit ich im Glauben wachse und meine Rettung erreiche?
Ein Pastor meinte einmal, die Segenssprüche auf einer kleinen Karte, die wir so gerne verschenkten, würden zu einem recht einseitigen Gottesbild beitragen. Es wäre immer der segnende Gott. Hiobsbotschaften und der Umgang damit kämen nicht vor.
Beim Bibellesen mag ich keine ausdruckten Texte, vorgegebene Fragen oder Anworten. Mir ist es am liebsten, selbst zu lesen, eigene Fragen zu stellen und eigene Antworten zu finden.
Im Gottesdienst darf das unverfälschte Wort Gottes natürlich nicht fehlen. Tut es auch nicht. Und Segenskärtchen werde ich in Zukunft vorsichtiger verteilen.
Jetzt ist Schluss mit dem Grübeln. Echt jetzt.