Weihnachten in der Tüte

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Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Römer 8,32

Die Tüte war nicht für mich. Trotzdem fragte ich voller Neugierde: „Darf ich sie auspacken?“ Ich durfte.

Zum Vorschein kamen eine Bienenwachskerze, ein Beutel Bio-Früchtetee, drei in Folie verpackte Pralinen, ein Plätzchenausstecher und drei Anschreiben, eins mit blassblauen Schnellflocken, eins mit roten Kugeln und Sternen und eins ohne Bilder.

Anschreiben 1 mit blassblauen Schneeflocken: Das Tüten-Verteiler-Team wünschte in dieser turbulenten Zeit den Freiraum für ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit. Man solle die Kerze anzünden, und beim Lesen der beigefügten Geschichte den Tee und die Pralinen genießen. 

Anschreiben 2 , ein Text ohne Bilder, kam vom Chef persönlich. Mit freundlichen Worten schaute er zurück auf die Herausforderungen des Coronajahres. Man hätte auf persönliche Begegnungen weitgehend verzichten müssen, was er sehr schade gefunden hätte. Er sprach von seinem Stolz auf die Mitarbeitenden, die die angefallenen Arbeiten unter schwierigsten Rahmenbedingungen mit großem Einsatz vorbildlich gemeistert hätten. Alle hätten viel dazu gelernt. Er bedankte sich für die tatkräftige Mitarbeit, fürs Mitdenken bei der Entwicklung von Lösungen, für die Bereitschaft zur Improvisation und und und … Wow!

Anschreiben 3 mit roten Kugeln und Sternen, enthielt eine Geschichte mit dem Titel „Gibt es den Weihnachtsmann?“ Dort wurde ein Kind dazu ermutigt, weiter an den Weihnachtsmann zu glauben, auch wenn die Freunde behaupteten, es gäbe ihn nicht. Die schönsten Dinge dieser Welt könne man nicht sehen und begreifen, man müsse daran glauben und in die unsichtbaren Dinge hineinwachsen und hineinreifen. Auch wenn niemals jemand den Weihnachtsmann gesehen hätte, lägen schließlich unter dem Christbaum liebevolle Geschenke.

Welche Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung in dieser Papiertüte steckte! Erstaunlich. Wer hätte das von einer Behörde gedacht?!

Was mich noch mehr erstaunte: diese „15 Minuten Weihnachten in der Tüte“ kamen ohne jede Bezugnahme auf ein christliches Fest aus (vom „Christbaum“ mal abgesehen). Es gab Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung ohne das Kind in der Krippe. Nun gut, es war ja auch nur eine Behörde.

Von Gottes Sohn würde man demnächst in den Weihnachtspredigten hören können. Der würde den Weihnachtsmann nicht nur in die Tüte, sondern auch locker in die Tasche stecken, da war ich mir sicher.

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